Wenn man Jarov sagt
Standort: Grünanlage an der Straßenbahnhaltestelle Kněžská luka Richtung Zentrum
Jarov ist ein zu Žižkov gehörendes Gebiet zwischen dem östlichen Teil der Straße Koněvova und der ehemaligen Bahnverbindung zum Güterbahnhof Žižkov. Im Jahre 1914 errichtete hier die gleichnamige Baugenossenschaft eine Kolonie von 26 Familienhäusern. Die Kolonie und das gesamte, östlich gelegene Gebiet gehörten bis zum Jahre 1949 zu Prag XI-Hrdlořezy, Bezirk Žižkov. Die Bezeichnung „Jarov“ wurde in der Benennung weiterer Objekte und Institutionen geltend gemacht, die an diesem Ort entstanden, unter anderem die Grundschule, die Plattenbausiedlung Jarov mit 1740 Wohnungen, die in den Jahren 1959-1963 auf einer Fläche von 22 ha nach einem Entwurf von J. Kvasnička aus dem Prager Planungsinstitut errichtet wurde. Bestandteil des Wohngebiets sind auch die hiesigen Studentenwohnheime der Wirtschaftsuniversität Prag. Ihr Areal grenzt an den öffentlichen Park Židovské pece, den zweitgrößten Park in Prag 3 nach dem Park auf dem Veitsberg (Vítkov). Der Park einer Ausdehnung von ungefähr 7 ha erstreckt sich im östlichen Teil Žižkovs, nördlich des Güterbahnhofs Žižkov. Zu ihm gehören mehrere Spielplätze, einschließlich eines Verkehrsgartens, wobei sich insbesondere der Picknick-Platz großer Beliebtheit erfreut. Unterhalb des höchstgelegenen Teils des Parks befindet sich in der Straße Jilmová ulice (Ulmenstraße) das nicht sehr große Areal des Tschechischen Amtes für die Prüfung von Waffen und Munition (dtsch.: Beschussamt), welches hier seit seiner Gründung im Jahre 1891 seinen Sitz hat. Die Südseite des sich lang dahinziehenden Parks führt absteigend zur Straße Malešická ulice und zur Wohnbebauung in Vackov. Der Ursprung der Ortsbezeichnung Židovské pece (=Jüdische Öfen) ist nicht bekannt. Nach einigen Quellen soll es hier einst Höhlen gegeben haben, in welche die Juden in Zeiten der Pogrome flüchten konnten. Belegt ist jedoch, dass sich in dieser Gegend eine Hinrichtungsstätte befand, die im Jahre 1836 vom ursprünglichen Galgenberg (Šibeniční vrch, oberhalb der heutigen Kreuzung U Bulhara) hierher verlegt worden war. Die letzte Hinrichtung am Ort Židovské pece fand im Jahre 1866 statt. Der Verurteilte war Václav Fiala, der wegen Mordes an seiner Geliebten, die er erstochen hatte, hingerichtet wurde. Wahrscheinlich gab es hier auch Weingärten. Eine der alten Landkarten belegt, dass im Jahre 1841 ein Teil des Hügels mit der gekennzeichneten Hinrichtungsstätte der Verwaltung des Weinbauamtes unterlag.
Zu Prag 3 gehört auch ein kleiner Teil von Strašnice an der Grenze zu Žižkov (Industrie- und Lagerareale der Unternehmen Tesla Strašnice und Pramen Prag sowie Tennisplätze im Gebiet von Třebešín). Třebešín ist der Name einer langgezogenen Anhöhe und eines Villenviertels, dass sich im nördlichen Teil von Strašnice, und zwar nördlich der Straße Počernická, befindet. Im Osten grenzt es an die Wohnsiedlung Malešice, im Norden an den ehemaligen Güterbahnhof Žižkov und im Westen an die Friedhöfe Olšany. Die Bezeichnung Třebešín tragen die Straßen Na Třebešíně, Nad Třebešínem I–III, Pod Třebešínem und Za Třebešínem, die Berufsfachschule, die Industriefachschule, das Sportareal der Wirtschaftsuniversität Prag und die Radrennbahn, das sog. Velodrom. Ungefähr am Ort des Velodroms Třebešín befindet sich der höchste Punkt des Stadtteils Prag 3 (274 m ü. M.). Der einzige Teil Žižkovs, der zum Stadtteil Prag 10 gehört, ist das Areal des Sozialpflegeheims Hagibor.