Das Žižkover Gaswerk
Für die Bedürfnisse der Straßenbeleuchtung der Stadt schritt die Stadt Prag zur Errichtung des Gemeindegaswerks auf den gekauften Grundstücken im Bereich, der durch die späteren Straßen Karlova (heute Seifertova) und Přemyslova (heute U Rajské zahrady/Am Paradiesgarten) abgegrenzt wurde. Das im Gaswerk ab dem Jahre 1866 hergestellte Gas nutzten für die Beleuchtung Prag, Žižkov und Královské Vinohrady (Königliche Weingärten). Ab dem Jahre 1889 wurde Žižkov elektrisch beleuchtet.
Das Gaswerk war bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts in Betrieb. Nach seiner Schließung entstand ein bemerkenswerter Raum, bestehend aus Gebüsch, den verunkrauteten Tanks und weiteren Anlagen, der zu heimlichen Expeditionen und mehr oder weniger gefährlichen Kinderspielen verlockte. „Auf ins Gaswerk,“ war fortan die beliebte Aufforderung zu Abenteuern kindlicher Dimensionen, denen jedoch gut erzogene Kinder widerstehen mussten oder hätten widerstehen sollen.
Heute steht an der Stelle des Gaswerkes unter anderem das Stadion des FC Viktoria Žižkov. Ursprünglich wurde in Ohrada gespielt und kurzzeitig auch in Strašnice. Im Jahre 1965 erhielt Viktoria das neu rekonstruierte Stadion in der Seifert-Straße in die Wiege gelegt, und so wurde jener Klub erneuert, welcher dem FC Sparta und Slavia in der Saison 1927/28 den Meistertitel zu nehmen vermocht hatte.