Žižkovo náměstí/Žižka-Platz (heutiger Tachovské náměstí/Tachauer Platz)
Der Platz, welcher unter den alteingesessenen Žižkover Bürgern allgemein „U váhy/An der Waage“ oder „Važák/Waagenplatz“ (wegen der hier im Jahre 1878 erbauten Stadtwaage) genannt wird, hatte eine erhebliche Ausdehnung – er erstreckte sich bis zur Johannes-von-Rokitzan-Straße (Rokycanova ulice), wobei sich jedoch seine Größe infolge der Bautätigkeit wesentlich verringerte. Eines der neu errichteten Gebäude war das Elektrizitätswerk, welches ab dem Jahre 1889 im Gebäude Nr. 650 in Betrieb war und die Beleuchtung der Žižkover Straßen und jener Haushalte und Gewerbe gewährleistete, die es sich leisten konnten Es handelte sich um das erste Elektrizitätswerk in Böhmen.
REDUA
In Žižkov existierte ab dem Jahre 1919 eine Schokoladenfabrik, deren Werbung von der Seite des Veitbergs (Vítkov) bis heute sichtbar ist. Der Besitzer und Gründer der Schokoladenfabrik war Eduard Řezníček, von dessen Namen auch die Bezeichnung der Fabrik abgeleitet worden war – Rezniček EDUArd. In den 20er Jahren beschäftigte er um 50 Personen, wobei die Schokoladenfabrik wirtschaftlich florierte. Im Jahre 1926 kaufte er das ganze Haus, wobei Redua bis zur Verstaatlichung im Jahre 1949 produzierte. Das Gebäude steht jedoch bis heute und befindet sich auf dem Hof des Hauses Nr. 3 in der Konew-Straße (Koněvova ul.), ist also nur vom Weg auf den Veitsberg (Vítkov) aus zu sehen.
Das Elektrizitätswerk wurde schließlich am 1. November 1889 in Betrieb genommen und zum Obermonteur wurde Herr Choděra ernannt. Ab dem 1. Dezember 1889 war Žižkov bereits regelmäßig elektrisch beleuchtet. In den Prager Elektrizitätswerken wurden im Jahre 1923 insgesamt 82414 MWh erzeugt, davon lieferte das Žižkover Werk 256 MWh, wobei die Strompreise ab dem Jahre 1921 folgende Höhe hatten: Licht 3,60 Kč/kWh und Motorstrom 2 Kč/kWh. Im Jahre 1924 feierte das Elektrizitätswerk 35 Jahre seines Bestehens, jedoch waren seine Tage bereits gezählt. Ende August 1927 wurde definitiv über den Standort des neuen Gebäudes der Žižkover Markthalle, die im Objekt des ehemaligen Elektrizitätswerks ihr Domizil fand.