Der Veitsberg (Vítkov)
Der sich lang dahinziehende Kamm bildet die natürliche, nördliche Grenze Žižkovs. Im Jahre 1348 wurde in schriftlichen Quellen erstmals die Bezeichnung Vítkov nach Vítek von Hora, einem Prager Ratsherren (1350–1357) erwähnt. Die ursprüngliche Bezeichnung zu Ehren des Sieges der hussitischen Truppen von Jan Žižka über die Armee des Königs Sigismund am 14. Juli 1420 wurde später durch die Bezeichnungen Žižkov bzw. Žižkaperk ersetzt. Am südlichen Hang des Berges wuchsen Weingärten, doch nach ihrer Verwüstung während des Dreißigjährigen Krieges und weiterer Kriegsereignisse wurden die meisten in Gärten umgewandelt. Zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde auf dem Berg ein Aussichtspavillon von sechseckigem Grundriss mit einer hervorstehenden Stiege errichtet, in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts begann die Umgestaltung des Berges zu einem Stadtpark. Unter den Einwohnern Žižkovs war er sehr beliebt, hier die Sommertage bei einem Picknick auf dem Rasen zu verbringen. Die Stadtvertretung unterbreitete im Jahre 1902 den Vorschlag der Errichtung einer neuen Veranda im Gastgarten unter dem Veitsberg.
Der Stadtpark bot bessere Möglichkeiten als der etwas übervölkerte Hl.-Kreuzberg. Der Hauptzugang zum „Berg“, wie man den Veitsberg gewöhnlich nannte, erfolgte vom Žižka-Platz (heute Tachauer Platz/Tachovské náměstí) aus.
Im Jahre 1913 wurde ein Ideenwettbewerb für das Denkmal zu Ehren des hussitischen Heerführers Jan Žižka von Trocnov auf dem Veitsberg und zugleich für die Gestaltung des Berggipfels, einschließlich des Bauwerks der künftigen Gedenkstätte, ausgeschrieben. Verliehen wurden drei zweite Preise: an das Duo Jan Štursa und Jan Kotěra, an František Bílek und schließlich an das Duo Vojtěch Sapík und Čeněk Vořech. Den dritten Preis erhielt der Entwurf von Ladislav Kofránek und Vladimír Fultner.
Den Grundstein zum Jan-Žižka-Denkmal legte am 28. Juni 1920 der erste Präsident der Tschechoslowakei, Tomáš Garrigue Masaryk. Erst im Jahre 1931 wurde der Bildhauer Bohumil Kafka aufgefordert, das Reiterdenkmal Žižkas zu erschaffen, welches unter anderem im Hinblick auf die Kriegsereignisse erst im Jahre 1950 aufgestellt wurde.