Die Nordwestliche Grenze Žižkovs
Bis zur Mitte des 70er Jahre des 19. Jahrhunderts bildeten die markante Grenze zwischen Žižkov und den Prager Städten die Prager Stadtmauer. Auch nach ihrem Abriss blieb ein weiteres Hindernis der zügigeren Verbindung der Straßennetze Prags und Žižkovs: die Eisenbahn. Jedoch überwanden beide Žižkover Magistralen (d.h. die Straßen mit den ursprünglichen Bezeichnungen Husova/Husstraße/ und Karlova /Karlsstraße), heute Husitská/Hussiten-Straße –Koněvova/Konew-Straße/ und Seifertova/Seifert-Straße –Táboritská/Taboritenstraße) beide „Eisenbahnen“ (Böhmische Nordbahn und Prager Verbindungsbahn) durch Unterführungen, was die Verkehrsverbindung erleichterte. Der Aufschwung der Eisenbahn hatte oftmals den Untergang beliebter Orte zu Folge, wobei ein Beispiel das ehemalige Gehöft und Gasthaus Krenovka (Husitská Nr. 42) sein kann, welches ab der Mitte des 19. Jahrhunderts schrittweise zu einem Bahnobjekt der Prager Verbindungsbahn umgebaut wurde. Die Gesamtheit der erhaltenen Gleisanlagen und Bauwerke der Prager Verbindungsbahn, der Staatsbahn und der k.k. privilegierten Turnau-Kralup-Prager Eisenbahn belegt die Entstehung und die Entwicklung des Eisenbahnverkehrs in Prag ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die aus dem markanten Veitsberg bestehende, natürliche Grenze zwischen Karlín und Žižkov konnte erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts durch den Vortrieb eines Fußgängertunnels (heute Žižkover Tunnel) überwunden werden.