Kirche der Erhöhung des hl. Kreuzes
Im Jahre 1680, wie auch im Falle der Wolschaner Kapelle des hl. Rochus, kauften die Neustädter Ratsherren Grundstücke zur Bestattung der Pestopfer aus der Prager Neustadt. Das heilige Feld weihte Jan Vácslav Olomúcký. Infolge einer weiteren Pestepidemie in den Jahren 1713-1714 entschied sich der Neustädter Primas Jan František Krusius von Krausenberk, die Kirche der Erhöhung des hl. Kreuzes zu errichten, die am 29. Oktober 1720 der Pfarrer Josef Benedikt Schönpflug von Gamsenberg einweihte. Im Hinblick auf den Anstieg der Bestattungen ließen die Neustädter im Jahre 1734 die Maria-Schmerz-Bestattungsbruderschaft gründen und nachfolgend auch die Marienkapelle errichten. Am Abend des 6. Mai 1757, nach der Schlacht bei Prag (Sterbohol), rückten die Preußen an und im Einklang mit ihrem lutherischen Bekenntnis vernichteten sie unwiederbringlich das Gelände und stahlen, was sie konnten, … kleideten sich zum Spott in ein Messgewand und beschmutzten anschließend die Kirche. (Fr. Ekert)
Im Jahre 1787 wurden die Bestattungsbruderschaft sowie der Friedhof aufgelöst, die Kirche wurde in eine Pfarrkirche umgewandelt und es wurde eine Pfarrsiedlung angelegt. Gottesdienste fanden in der Kirche bis zum Jahre 1842 statt, als die Funktion der Pfarrkirche von der Kirche St. Rochus übernommen wurde, und im Jahre 1843 wurde sie endgültig entweiht. Die Maria-Schmerz-Kapelle wurde im Jahre 1890 abgerissen, wobei durch diesen Ort heue die Tschaikowski-Straße (Čajkovského ulice) verläuft. Das Objekt der ehemaligen Kirche diente dann als Lagerraum, das Gebäude der Pfarre als Obdach für die Armen und auf dem aufgelösten Friedhof wurde ein Gemüsegarten angelegt. Im Jahre 1962 wurden aus Gründen der Baufälligkeit ein Flügel der Pfarre und auch die Sakristei der Kirche abgerissen. Eine reale Chance für die Rettung bot sich erst zu Beginn der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Die Architekten nahmen in die Konzeption des Umbaus Žižkovs (Stadtsanierung) das Bauwerk als Bestandteil der künftigen Folgeeinrichtungen auf. Mit der Erstellung des Projektes wurde Ing. arch. Jaroslav Koreček beauftragt, wobei sein Projekt später durch den Architekten Ivo Bílý ergänzt wurde. Im Jahre 1977 wurde die Sanierung endlich in Angriff genommen und sie dauerte sieben Jahre. Das Kirchenschiff wurde in einen Konzertsaal verwandelt und zur barocken Bausubstanz kam ein Anbau mit dem Ausstellungssaal Atrium hinzu. In der Mitte des Bauwerks befindet sich ein quadratisches Atrium und an der Stelle des einstigen gezimmerten Schöpfbrunnens ein Brunnen in Gestalt einer Muschel aus der Werkstatt von Jindra Viková, Peter Oriešek und Pavel Baňka. Die Plastik Sitzendes Mädchen vor dem Eingang zum Objekt ist ein Werk von Jan Bartoš, wobei die Bleiverglasung im Ausstellungssaal Eliška Rožátová ausführte.