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Der Comenius-Platz (Komenského náměstí) und die erste Žižkover Schule

Im südlichen Teil des Comenius-Platzes wurde in den Jahren 1872 und 1873 ein großzügiges Schulgebäude im Stil der Neurenaissance errichtet, welches endlich die ständig steigende Anzahl der Kinder im sich rasch entwickelnden Žižkov aufzu­nehmen vermochte. Es handelte sich um die erste moderne Žižkover Schule. Um ihre Entstehung hatte sich der Verein der Žižkover Bürger unter der Leitung von Karel Hartig verdient gemacht. Sein Baubüro realisierte das Bauvorhaben in verhältnismäßig kurzer Zeit, und zwar nach einem Plan, den er schließlich selbst erstellte, und auf einem Grundstück, das ihm ursprünglich gehört hatte. Sehr zweckdienlich waren auch seine Sandgrube und das Ziegelwerk, die sich gegenüber der Baustelle befanden. Die ersten Schüler nahmen in den Unterrichtsräumen im November 1873 Platz. Die völlige Fertigstellung des Gebäudes in Gestalt seiner Erweiterung um einen weiteren Flügel im Jahre 1881 war das Werk des Maurermeisters František Saller. Der Ab­riss des Gebäudes im Rahmen der flächendeckenden Stadtsanierung dieses Teils von Žižkov in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts verhindert werden, sodass die Schule ihrem Zweck bis heute dient.

Am 2. November 1873 fand das Fest der Einweihung der Žižkover Schulen seinen Höhepunkt. An den Feierlichkeiten nahmen u.a. die Mitglieder des Sokol-Turnvereins teil, und zwar nicht nur die Žižkover, da selbst­verständlich auch die Vertreter aus Vinohrady (Weingärten) nicht fehlten. Der sich durch die Hus-Straße (Husova) und die Poděbrad-Straße bewegende Umzug wurde auf dem Comenius-Platz (Komenského náměstí) von Karel Hartig selbst begrüßt. Der Historiker Miloslav Mikota schrieb über dieses Datum: Das Jahr 1865, als Hartig den Regulierungsplan erstellte, wird als Jahr der Gründung Žižkovs erachtet, wie die Aufschrift auf der Glocke im Türmchen der Schule auf dem Comenius-Platz belegt: Zur Feier des hl. Wenzel, des Beschützers des tschechischen Volkes, A. D. 1873 im ach­ten Jahre nach der Gründung Žižkovs der ersten Schule von den Žižkover Bürgern gewidmet. Karel Hartig stammte aus Sedlčany und seine Bildung fand er im unweit gelegenen Příbrami, wo er das Maurerhandwerk erlernte. Im Jahre 1854 legte er die Prüfung ab und wurde so zu Landesbaumeister ernannt. Seine Karriere fand auch in Linz, in Wien und in Prag ihre Fortsetzung, wo er sich an der Errichtung der Josefskaserne auf dem heutigen Pla­tz der Republik beteiligte. Im April 1861 wurde ihm durch den Prager Magistrat die Konzession für Bauarbeiten er­teilt.

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